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2007-11-04 Global Marshall Plan Für eine weltweite Ökosoziale Marktwirtschaft Ein Projekt der Hoffnung
Zu den folgenden Ausführungen siehe auch „Folien zum Vortrag"! Warum Global Marshall Plan? Wegen der Erkenntnis, dass für die Globalisierung ein funktionsfähiger und durchsetzbarer Ordnungsrahmen erforderlich ist. Die derzeitige kapitalgetriebene und profitorientierte Form der Globalisierung von Teilen der Wirt-schaft wirkt destruktiv, führt zur Ausbeutung von Mensch und Umwelt in Schwellen- und Entwicklungsländern einerseits sowie zur Erosion sozialer Errungenschaften und Gefährdung von Arbeitsplätzen bzw. Unternehmen in den hoch entwickelten Ländern. Auf der Suche nach einem geeigneten und anwendbaren Ordnungsrahmen bietet sich am ehesten eine Weiterentwicklung des in Europa bewährten Modells der Sozialen Marktwirtschaft - ergänzt um das Prinzip der Nachhaltigkeit - an. Das Modell der Ba-lance zwischen Ökonomie, Sozialem und Ökologie nennen wir ÖKOSOZIALE MARKTWIRTSCHAFT. Nun stellt sich die Frage, wie es gelingen könnte, dieses Modell als konstruktive Alter-native zum derzeit global dominierenden neoliberalen Marktfundamentalismus aufzu-bauen und den "toten Punkt" in den Verhandlungen in der WTO etc. zu überwinden. Einen möglichen Ansatz sehen wir darin, dass es gelingen müsste, eine glaubhafte und realisierbare globale Win-win-Strategie zu entwickeln und in die globalen Verhand-lungsprozesse einzubringen. Es geht um die Verknüpfung zweier Strategien: FAIRE ENTWICKLUNGSPARTNERSCHAFT und FAIRER GLOBALER WETTBEWERB Die Besonderheit des Projektes „Global Marshall Plan...":
Entscheidend ist aus meiner Sicht die „Zwei-Säulen-Philosophie" des Global Marshall Plan für eine weltweite Ökosoziale Marktwirtschaft: 1. Säule: Faire Entwicklungschancen für Alle = Global Marshall Plan: a) Rasche Realisierung der UN-Milleniums-Entwicklungsziele als erstem Schritt. b) Innovative und ordnungspolitisch wünschenswerte Mittelaufbringung: Realisierung des "0.7 - Prozent - Zieles" sowie wettbewerbsneutrale geringfügige Abgaben - z.B. auf global gehandelte Finanzprodukte. c) Im Mitteleinsatz zunächst Priorität für die Erreichung der Milleniums-Entwicklungsziele. Strikte Anwendung des Bottom-up-Prinzips. Hilfe zur Selbsthilfe. Partnerschaftliche Projekte unter starker Einbindung der zivilgesellschaftlichen Ent-wicklungszusammenarbeit und der staatlichen Partnerschaftsprojekte. d) Gewährleistung einer "Good Governance", Sicherstellung der Menschenrechte und Bekämpfung der Korruption in den Partnerländern. 2. Säule: Fairer globaler Wettbewerb = weltweite Ökosoziale Marktwirtschaft: a) Verbindliche und für alle verpflichtende Sozialstandards und Umweltstandards. Als erster Schritt: Implementierung bestehender Standards in die WTO mit entsprechender Wechselwirkung. b) Bessere und durchsetzbare Regeln für die globalen Finanzmärkte, Beseitigung von Steueroasen, Steuerfluchtpunkten und „Off-shore-Plätzen". c) Weltweite Akkordanz über Mindestprinzipien einer fairen Steuerpolitik. Gleich hohe Besteuerung der EINKOMMEN aus Erwerbsarbeit und Kapitalveranlagung. d) Längerfristiges Ziel einer weltweiten Ökosozialen Marktwirtschaft ist die Realisierung eines weltweiten Kohäsionsprinzips ähnlich dem der EU. Dadurch weltweit eine menschenwürdige Lebensqualität auf Basis ökologischer Nachhaltigkeit. Daher ist die Durchsetzung des Verursacherprinzips und der ökologischen Kostenwahrheit ein Kernelement weltweiter Ökosozialer Marktwirtschaft. Weltweit pro Kopf gleich hohe Emmissionsrechte als mittelfristiges Ziel wären ein ordnungspolitisch wichtiger Schritt. e) Weltweite Ökosoziale Marktwirtschaft bezieht sich nur auf den Ordnungsrahmen für einen fairen globalen Wettbewerb, ohne in die konkrete Wirtschaftsform in einzelnen Staaten und ohne in die kulturelle Vielfalt sowie die Vielfalt von Lebensformen einzugreifen! Zwei Aktionsebenen: Die Global Marshall Plan Initiative arbeitet auf zwei Aktionsebenen:
Wir setzen daher sehr stark auf die eigenständigen Aktivitäten vieler selbständiger Akteure, auf den Schneeballeffekt und auf vielfältige Partnerschaften. Es geht um das Prinzip des Miteinander. Daher setzt die Global Marshall Plan Initiative sehr stark auf GEMEINSAMKEIT.
Die Global Marshall Plan Initiative möchte ein fairer Partner sein und wo es gewünscht wird, eine faire Plattform für Zusammenarbeit anbieten. Wir bauen auf die Kraft der Zivilgesellschaft und der vielen kleinen Initiativen. Und wir bauen auf die Kraft der richtigen Ideen zur richtigen Zeit. (Victor Hugo) Josef Riegler, 2. November 2007.
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