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2007-09-30 Filmvorstellungen für Schüler/innen: DER GROSSE AUSVERKAUF 9. — 22. November 2007 im Filmstudio Villach, 93 Min., ab 16 Jahren. Übersicht
... Was es für die Menschen bedeutet, die davon direkt betroffen sind. Was eine Gesellschaft verliert, die Konzernen die Verantwortung für ihre Grundversorgung überträgt. Die Protagonisten in „DER GROSSE AUSVERKAUF" haben zu spüren bekommen, was es heißt, wenn ihre Wasser- und Stromversorgung, Busse und Bahnen und sogar das Gesundheitswesen komplett privatisiert werden. Sie haben mit etwas zu kämpfen, das uns früher oder später alle betreffen wird. Aber mir ist wichtig zu zeigen, dass die Protagonisten in „DER GROSSE AUSVERKAUF" keine passiven Opfer, sondern würdevolle und aktive Individuen, die in der Lage sind, ihr Schicksal in die Hand zu nehmen und die privatisierte Realität, in der sie leben, zu verändern. Und wenn es nötig ist – Widerstand zu leisten. Der Film möchte die Öffentlichkeit aufrütteln und auf eine schleichende und gefährliche Entwicklung aufmerksam machen, die unser aller Leben betrifft.“, Regisseur Florian Opitz Der Film handelt von den Folgen der Privatisierung, deren „Brutalität und Irrwitz" (Süddt.Zeitung). Der Dokumentarfilm zeigt die katastrophalen Folgen der Bahnprivatisierung in England, den – letztlich erfolgreichen – Kampf der Einwohner von Cochabamba (Bolivien) gegen die Wasserprivatisierung, den Kampf der Einwohner von Soweto gegen das Abzwicken von Stromleitungen, wenn die Prepaid-Karte abgelaufen ist, und den verzweifelten Kampf einer Phillipinin um das Leben ihres Sohnes, der von einem Dialysegerät abhängt, das sie sich nicht leisten kann. Seit 2002 recherchierte der Historiker für seinen ersten 90-minütigen Film „Der große Ausverkauf", den die Süddeutsche Zeitung auf eine Ebene stellt mit Al Gores „Eine unbequeme Wahrheit" und Erwin Wagenhofers „We Feed the World!" Und immer wunderte er sich, wie positiv und harmlos diese Privatisierungszukunft in Deutschland dargestellt werde. „Privatisierung ist auch das Aufgeben von vormals öffentlichen Diensten, der leise Rückzug der Gesellschaft aus ihrer kollektiven Verantwortung, Privatisierung ist ein Stück Entsolidarisierung", so Opitz.
Bongani ist mit seinem Team von „Guerilla-Elektrikern“ auf den Straßen des südafrikanischen Townships Soweto unterwegs, um die Häuser derer wieder ans Stromnetz anzuschließen, die zu arm sind, ihre Stromrechnungen zu bezahlen. Seit der Privatisierung der ehemals staatlichen Stromversorgung sind diese um ein Vielfaches gestiegen. Minda lebt in einem philippinischen Slum. Zweimal in der Woche muss sie Geld für die Dialyse ihres Sohnes auftreiben, da das Gesundheitssystem auf den Philippinen zu einem großen Teil privatisiert wurde und armen Menschen auch bei schweren Erkrankungen keine medizinische Versorgung gewährt wird, wenn sie nicht dafür bezahlen können. Der britische Lokführer Simon erzählt vom Zustand der Eisenbahn in Großbritannien, seitdem die staatliche BRITISH RAIL unter Premierministerin Thatcher privatisiert wurde. Zahllose neue private Eisenbahnfirmen, die „in einer Regelmäßigkeit kommen und gehen, die aus dem Fahrplan längst verschwunden ist“ und ein marodes Schienennetz, das bereits zu tödlichen Unfällen geführt hat, sind die Folgen. Die Bürger Cochabambas, der drittgrößten Stadt Boliviens, kämpfen wütend gegen einen US-Konzern, der die Wasserversorgung der Stadt unter seine Kontrolle gebracht hat und die Trinkwasserpreise auf ein Viertel des durchschnittlichen monatlichen Gehalts der Einwohner hochgetrieben hat. Doch auch „die andere Seite“ kommt zu Wort. Diejenigen, die Privatisierungen befürworten und für die Lösung aller wirtschaftlichen Probleme halten – und dabei vor allem westlichen Konzernen den Zugang zu profitablen, ehemals staatlichen Monopolen in anderen Ländern sichern. Vertreter der Weltbank und des Internationalen Währungsfonds, ebenso wie Manager von privatisierten Konzernen, die in einer anderen Welt zu leben scheinen als die Protagonisten des Films. Joseph E. StiglitzProfessor, ehemaliger Chefökonom der Weltbank und Nobelpreisträger für Wirtschaftwissenschaften kennt beide Welten. Er hat die Schaltstellen der Weltwirtschaft inzwischen verlassen und kämpft seither als Kronzeuge gegen die vorherrschenden neoliberalen Glaubenssätze. Er macht auf einprägsame Art deutlich, woher das Dogma der Privatisierung kommt und wer davon profitiert. Deutschland 2006; Regie/Buch: Florian Opitz; Kamera: Andy Lehmann/Musik: Marcus Schmickler Schulvorstellungen sind jederzeit zwischen 8.00 und 14.00 Uhr möglich. Voraussetzung: Mindestens 80 Schüler/innen pro Vorstellung. Terminvorschläge für Schulvorstellungen:
Eintrittspreis EURO 3,-- pro Schüler/in Gedanken zum Einsatz bei Schüler/innen Zunächst einmal: Der Film ist unseres Erachtens ausgezeichnet. Allerdings ist bei einem Einsatz für Schüler/innen mehreres zu berücksichtigen bzw. stellen sich einige Fragen, die zu bearbeiten sind: Es ist ein hohes Maß an Lesefähigkeit gefordert. Altersgemäßheit, inhaltliche Komplexität Inhaltlich wird einiges im Film nicht oder nicht systematisch angesprochen oder nur sehr verkürzt erklärt:
Anmeldung zum Film: FILMSTUDIO VILLACH: Elisabeth Grebenicek Tel. 04242 / 214606 bzw. 0650 8205556; E-Mail: egrebeni@aon.at Vorschläge / Gedanken für den Schuleinsatz
Anmeldung zu Workshop, Vor- und Nachbereitung etc.: ÖIE-Kärnten: Tel.: 04242 / 24617, E-Mail: buendnis.oeie@aon.at Eine Aktion des FILMSTUDIO Villach mit Unterstützung des ÖIE-Kärnten / Bündnis für Eine Welt, .
Danke,
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