2003-01-20
Das Wort zum Montag
Keine Angst vor Kameras!
Wie mir aus, leider nicht zuverlässiger Quelle mitgeteilt wurde, herrscht im Magistrat Villach großes Unverständnis ob der medialen Aufbauschung bezüglich der "Videoüberwachung" in der Villacher Lederergasse. Wie mir weiters zugesichert wurde, habe die Stadt Villach kein Interesse, ihre mündigen Bürger zu kontrollieren, geschweige denn zu überwachen. Vielmehr handele es sich um ein Pilotprojekt der Stadt Villach und einer privaten Fernsehanstalt, um die angespannte finanzielle Situation der Stadt zu entlasten. In Anlehnung an Reality-Shows wie "Starmania" und Langzeitvorabendserien wie "Lindenstraße" sollte der ganz normale Villacher Bürger, seine Lebensgewohnheiten, seine Sorgen, seine Vergnügungen, mit einem Wort der wahre Alltag in den Mittelpunkt des Projektes "Lederergasse" gestellt werden. Um die Projektkosten zu reduzieren, wurde auf öffentliche Ressourcen zurückgegriffen. Wie aber aus der Kleinen Zeitung vom 16. Jänner 2003 zu erfahren ist, dürfen die Villacher Sicherheitsbeamten nichts mehr aufzeichnen, nur mehr filmen. Dadurch bleibt natürlich wertvolles Sendematerial zur Zeit völlig ungenützt und der Start des Villacher Stadtfernsehens muss warten. Ursprünglich sollte die Ganztagesserie "Lederergasse" Anfang März gesendet werden. Solange die Stadt Villach und das Innenministerium sich aber nicht einigen, werden wir uns weiterhin mit den langweiligen Programmen der öffentlichen und privaten TV-Anstalten begnügen müssen. Dass dadurch dem Villacher Bürger ein großer finanzieller Schaden entsteht, ist wohl abzusehen. Geplante Projekte wie ein Trendsportplatz am Kaiser-Josefplatz sind damit in weite Ferne gerückt. Die Villacher Jugend wird es Ihnen danken, Herr Innenminister!