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2006-07-29 Arbeit macht high Welche Sprache verbindet ihr Wort für Arbeit mit dem Beigeschmack des leichtfüßigen, sich gleichsam von selbst gebärenden Werks? Dies die Frage, die sich mir stellte, als ich begann, diesem merkwürdigen Wort Arbeit nachzusinnen. Es gibt ja Wörter und Wendungen, die ihre Geschichte mit sich führen oder irgend noch Witterung ihres sonst längst veralteten Gebrauchs geben: wenn etwa in Wirren des Krieges nachklingt, dass Wirren selbst einmal Krieg bedeutete (die Romanen, so die Etymologie, hätten das germanische Wort zur Bildung von guerre und guerra entlehnt, weil ihnen das lateinische bellum zu schön vorgekommen sei), oder wenn ein günstiges Angebot vom Vorteil spricht, den der Käufer dem Verkäufer abringt, welcher sich aus gutem Grunde nicht traut, dies billig zu nennen. Arbeit tut den Gefallen nicht, selbst wenn man jenem Satz über den Pforten der KZs eine höllische sprachliche Differenziertheit unterstellte, für die nicht allein die Kenntnis der Etymologie verantwortlich wäre. Arbeit macht frei, so der Titel des 1872 in Wien erschienenen Romans von Lorenz Diefenbach, dessen Protagonist – ein Spieler und Betrüger – durch geregelte Arbeit auf den Pfad der Tugend findet. Arbeit also als Bedingung von Katharsis, der finalen „Läuterung“ – im Feuer? Haben die Nazis „so weit gedacht“, oder schleudert hier „bloß“ der fleißige, ordentliche, klamheimische (sic!) Mensch seine züngelnden Pfeile gegen die faulen, verkommenen, fremden Subjekte, deren er sich entledigen will? Das deutsche Arbeit ebenso wie das lateinische labor bedeuten Mühsal, das altkirchenslawische rabota zudem Fron. Diese Wörter lassen laut Grimmschem Wörterbuch auf eine gemeinsame Wurzel schließen, wenn man die anlautenden Silben ra und ar umkehrt oder das l von labor durch den verwandten Liquidlaut r ersetzt. Wie aber kann Mühsal befreien, wo sie doch nicht gedacht werden kann als etwas Zielgerichtetes oder als Ergebnis wie etwa das Werk, sondern bloß als Kontinuum einer Schinder- und Plackerei, die gerade das nimmer gewährt, was zur Freiheit zuallererst nottut: einen klaren Kopf? Wie kann demnach etwas schlechterdings Fremdbestimmtes wie Mühsal, so nicht masochistischer Lustgewinn aus ihr zu ziehen wäre, überhaupt etwas Erstrebenswertes sein? Andere mir mehr oder minder bekannte Sprachen befragend, finde ich stets dieselbe oder eine ähnliche Bedeutung: trabajo oder travail hat etwas mit dem Joch zu tun, unter welchem Ochs und Esel ihr Tagwerk verrichten (auch hier ließe sich durch Umstellung auf rabat, rabot verweisen, wenngleich ohne die geringste etymologische Gewähr). Auch tschechisch práce bedeutet Mühsal (und lässt sich ebenso umformen, wovor es auch das p nicht schützt, das sich vom b nur durch seine Stimmlosigkeit unterscheidet). Nur das Englische - ausgerechnet dieses - stellt work in die Verwandtschaft mit Werk und wirken in seiner doppelten Bedeutung von vorantreiben und einer dem Sticken oder Nähen verwandten Handarbeit, deren Bezeichnung ich noch kenne (ohne freilich zu wissen, wie und was da gewerkt würde), und gerät damit in den untriftigen Ruch, eine feministische Sprache zu sein. Mühsal also, wohin man spricht. Machen wir uns das zweifelhafte Vergnügen, machen wir Ernst (das soll großgeschrieben werden laut Duden, und ich tu’s hier aus Spaß; sonst folge ihm hier und da, aber nicht blind) und schreiben ab sofort Mühsal statt Arbeit, sich plagen statt arbeiten und dergleichen mehr, und nennen wir müßig den, der die Arbeit los ist und Muße die Zeit, die man ohne sie hat. Müßiggang ist ja bekanntlich aller Laster Anfang, tugendhaft also, wer sich jeglicher Muße gegenüber als widerspenstig erweist, um nicht in Gefahr zu geraten, gehen, also sich bewegen zu müssen. Was zu beweisen wäre. Wenn ich morgens mit dem Zug zur Mühsal fahre, werde ich drei Klassen geplagter Menschen gewahr: die erste, oder vielleicht ist es auch die letzte, bilden jene, deren Kleidung nicht den Leut macht und die sich montags gern mit dem, halb im Ernst (ja, der Ernst!), halb im Spaß getanen Seufzer: „Hach, die Woche zieht sich wieder!“ vernehmen lassen. Diese zur mühseligen Bevölkerung gehörenden Individuen scheinen - vom Wochenende abgesehen - nichts sich so sehnlich herbeizusehnen als nach getaner Mühsal retour zu fahren. Eigentlich würden sie gar nicht erst hinfahren wollen, wenn sie den Lohn (will sagen: das Geld) bekämen, ohne sich plagen zu müssen. Die zweite Klasse gehört hingegen wohl zu den Geplagten weißen Kragens oder weißer Weste, ohne dass sie mit derlei angetan oder gar deshalb schon tugendhaft wäre. Sie macht den Eindruck, als begegnete sie dem Weg zur Mühsal und zurück mit einer Mischung aus Apathie und Pflichtbewusstsein. Meist treffe ich auf diese Sorte bemühter Menschen, wenn ich einmal nach nur 8 Stunden Plage auf dem Heimweg bin. Und schließlich sind da noch die mit Laptop Bewaffneten, die selbiges, kaum dass sie sitzen, aus dem Halfter ziehen und die selten mit einem mehr, dafür oft mit einem minder passenden Anzug bekleidet - und folglich in aller Regel keine Frauen - sind. Für diese Sorte Leut ist der Zug recht eigentlich ein unpassendes Verkehrsmittel, aber da es für Dienstwagen, zumal für solche mit Chauffeur höherer Weihen bedarf, schickt sie sich in das Unvermeidliche, nicht ohne die Aura des Unnahbaren oder schwer Ge- und Beladenen um sich zu verbreiten, für den der Zug ob der anderen weniger geplagten und daher unnützen Zeitgenossen eine groteske Zumutung darstellt. Diese Klasse Mußeloser scheint nichts mehr zu fürchten, als dass der Zug ein wenig länger als normal stehenbleiben und so zum Innehalten nötigen könnte, weshalb ich mich wundere warum sie sich diesem Risiko allmorgend- und abendlich überhaupt aussetzt? Gleichzeitig aber sitzt sie da im Schein ihrer selbstentzündeten Gloriole, als würde sie auch klaglos weiterarbeiten wollen, sollte der Zug entgleisen oder sonst einen Unfall haben. Alles in allem: eine hübsche Drei-Klassengesellschaft in einem abgehalfterten deutschen Wagon zweiter Klasse. Natürlich rede ich nicht von Klasse im Sinne von Marx, eher schon von der in Zügen (welchen freilich in Europa die Drittklassigkeit, zumindest nominell, abhanden gekommen ist), dem zufolge die Klassenzugehörigkeit an ihrer Stellung zu den Produktionsmitteln sich bemessen müsste, der also meine drei Klassen auf eine - eben die 2. - reduzieren würde. Womit im übrigen auch gesagt wäre, dass das Bewusstsein des Individuums, einer Klasse anzugehören wenig über die Objektivität dieses Bewusstseins aussagt. Aber einmal angenommen, den drei virtuellen Zugklassen käme so etwas wie Wirklichkeit - so schon nicht Realität - zu, so scheint es zum Behufe des hinlänglich approbierten dialektischen Verfahrens ratsam, die zwei antagonistischen Klassen einander gegenüberzustellen und auf die in der Mitte zu verzichten, da sie eh langweilig ist. Wir wollen also die, welcher die Mühsalwoche nicht kurz genug, mit jener kontrastieren, der sie nicht lang genug dauert. Nennen wir letztere der Einfachheit halber High- und jene Lowbrows und denken wir uns das leicht Abfällige dieser entlehnten Worte einfach hinzu. Was macht nun also die Highbrows so high, dass sie glauben, ungestraft ihre Braue heben oder die Nase rümpfen zu dürfen? Und was verhält die Lowbrows zu ihren herabhängenden Mundwinkeln? Die Highbrows haben es schlicht geschafft, ihre narzisstischen Bedürfnisse mit einer sinnvollen gesellschaftlichen Aufgabe zu verbinden, die sie zu allem Überfluss dergestalt entlohnt, dass sie dank fehlendem Müßigspaziergangs, der in ihrem Lebensentwurf ja bekanntlich nicht vorkommt, gar nicht wissen, was tun mit dem Geld. Sie sind ferner überwiegend jung, meist kinderlos, und bringen das wenige an Muße, um das sie nicht umhinkönnen und das ja irgendwie noch zum guten Ton gehört (etwa im Sinn der Pflege spärlicher Relikte an Residualbildung), vornehmlich damit zu, sich für die anstehenden Aufgaben fit zu machen oder zu halten. Ja, diese Generation, weil sie die vorangehende gar nicht wirklich kennengelernt hat oder diese eines unterstellten Mangels wegen, der sie in ihren Augen als nicht kommensurabel erscheinen lässt, nicht zur Kenntnis nimmt, denkt nicht ans Altern. Und da die ihr Zuzurechnenden alle grosso modo in ein und dieselbe Altersklasse gehören, werden sie es vermutlich auch gar nicht merken, wenn sie einmal da, wo sie gemeinsam nie hinwollten, allein und vereinzelt angekommen sein werden, so sie dort überhaupt ankommen. Der Highbrow ist in der Tat ein positiv markierter Mensch, an dem überall +-Zeichen kleben: smart, flexibel, unabhängig, teamfähig (denn wer wäre dies heute nicht?), zudem zeugungsunfähig oder -willig. Befragt man ihn wegen letzterem, schwadroniert er von der ihn umtreibenden Angst, die verhinderte Nachkommenschaft könnte es in der Welt, die er gerade hin- oder herzurichten im Begriff ist, schlechter treffen als er selbst. Wenn man es aber recht bedenkt, ist dieser wenig markante Drang, die Erbanlagen in den Ablegern zu perpetuieren und reproduzieren, das einzige Problem, das die Gesellschaft mit dieser Sorte Mensch hat, denn sonst ist diese ja pflegeleicht und konformiert überall dort, wo es sich schickt: Sie konsumiert Dinge, die teuer sind und die sie nicht braucht, sie ist nur mäßig und überdies meist speziell gebildet, sodass es nicht schwer fällt, sie zu ersetzen, sie neigt nicht zum Widerspruch oder gar zur Renitenz wie die Verlierergeneration ihrer sich nie so recht – also so wie sie – geplagt habenden Altvorderen. Und ob sie den Stress bis zur Rente, die es dann eh nurmehr auf dem Papier geben wird, überhaupt aushält, sei dahingestellt, denn bei all ihrem umtriebigen, flexiblen Wesen trägt sie das Kainsmal der Schwäche auf der Stirn. Menschen dieser Sorte sind nämlich, was man neudeutsch Pienzer zu nennen beliebt (ob man das so schreibt, weiß ich nicht). Sie leiden, wie die Psychologie sagen würde, an ICH-Schwäche. Falsch, sie leiden nicht, sie freuen sich daran. Ihre Freude, ausgebeutet zu werden, misst sich am Mehrwert, den sich zwar der Kapitalist noch immer einsteckt, der aber eine Umdeutung zugunsten der Verneblung dieses Umstands erfahren hat: der Highbrow wähnt sich im Besitz dieses Mehrwerts, aber in diesem Wahn lauert bereits die Panik, die sich unmittelbar einstellte, wenn der Schleier sich höbe und sei es nur für einen kurzen Moment. Und da dessen nicht gedacht werden soll, plagt er sich sehr und sucht dies dadurch vergessen zu machen, dass er der Plage etwas Positives abgewinnt. Ja, der Highbrow ist eben ein positiver Mensch. Goethes Werther lässt grüßen, also war es schon damals so. Beruhigend, nicht wahr? Aber im Werther findet sich auch dieses: „Ein Mensch, der um anderer willen, ohne dass es seine eigene Leidenschaft, sein eigenes Bedürfnis ist, sich um Geld oder Ehre oder sonst etwas abarbeitet, ist immer ein Tor“. Wobei es sich hier fragen ließe, wer da denn keiner wäre? Die Menschen, die es anderen zu Liebe tun, wären bestimmt Toren und jene, die es für Geld tun, ebenso. Aber was ist mit solchen, die es leidenschaftlich für Geld oder Ehre oder um anderer willen tun? Nun, wir wissen es nicht, oder besser: ich weiß nicht, was mir der alte Goethe sagen will, und deshalb wende ich mich einigermaßen frustriert den Lowbrows zu und frage mich für eine kurze Weile, ob diese nicht als Speerspitze einer kommenden Generation zu sehen sind, welche der Mühsal um der Mühsal willen abschwört, um sie stattdessen dem gemeinschaftlichen Fortkommen unterzuordnen. Aber angesichts der real existierenden Lowbrows besteht nicht viel Hoffung, selbst dann nicht, wenn man die Augen schließt und dabei die Headphones nicht aufsetzt. Denn diese Klasse ist vollends dumpf. Nicht auf alle ihre Mitglieder trifft das zu! Nicht, dass mich jemand falsch versteht und mir unterstellt, ich verortete hier weniger angeborene Intelligenz und helles Bewusstsein als bei den Highbrows. Weit gefehlt, aber da ich nun einmal unverbesserlicher Anhänger der Idee bin, nach welcher das Sein das Bewusstsein - leider immer noch - mehr bestimme als dieses jenes, komme ich kaum umhin, beide Zugklassen mit demselben Maß zu messen: für Karl Marx gehörten sie wohl alle zum spätkapitalistischen Proletariat, mit oder ohne Kinder, welche Rolle spielt das noch? Und Proleten sind sie ja überdies auch, nicht nur der Kinderstube wegen, die ja keiner Klasse mehr eigen ist, sondern vor allem deshalb, weil jedes Gefühl für den eigenen Wert abhanden gekommen ist, der anders denn in Geld auszudrücken wäre. Wer sich aber selbst nichts unverbrüchlich wert ist, weshalb sollte der die Sphäre des Mitfahrers achten? Und diese mangelnde Rücksicht ist nicht dadurch auszugleichen, dass sich die Gangtüren in modernen Zügen, die auf unserer Strecke übrigens nicht zum Einsatz gelangen, automatisch schließen. Lowbrows sind wohl einzig und allein dort noch von gesellschaftlichem Interesse, wo sie sich fortpflanzen und damit den Grundstock zu einer völlig ungebildeten und unbedarften Nachkommenschaft legen, die eine jede Regierung zu ihren Zwecken sich zurechtbiegen kann. Natürlich ist alles hier Gesagte polemisch und kann dem Autor deshalb zum Vorwurf gemacht werden, weil er schwarz-weiß malt, statt die bunte Welt in Deutschland mit ihren Fähnlein und Farben und der Nettigkeit der Menschen zu porträtieren. Aber mal ehrlich: haben wir nicht mittlerweile eine öffentliche Meinung, die jedwede Kritik als Defätismus abtut? Ich meine, ja! Was glaubt ihr, wie schwierig es in Deutschland während der WM war, zu sagen, man habe ein komisches Gefühl bei dem Fahnengeflatter und diesem neuentdeckten deutschen Nationaltaumel. Ich kam mir fast schon vor wie ein US-amerikanischer Freund, der nach dem Turmfall zu New York sich die Frage der Nachbarn gefallen lassen musste, warum er als einziger in der Straße das Star-Spangled Banner nicht „fliegen“ ließe. Nicht auszudenken, wenn die deutsche Nationalmannschaft (allein dieses „deutsche Nationalmannschaft“ treibt mir die Nackenhaare zu Berge), „wir“ also, zu allem Überfluss – noch dazu im Berliner Stadion – Weltmeister (auch dieses Wort bitte ich die geneigten Leser einmal, auf ihrer geistigen Zunge sich zergehen lassen zu wollen) geworden wäre(n). Wo ich doch schon den ganzen Kopf damit zu tun habe, Papst und vor allem Deutschland zu sein. Arbeit macht high, fürwahr, und das scheint klassenübergreifend - aus womöglich unterschiedlichen Motiven zwar, aber immerhin - mühselige wie müßige Menschen dazu anzuhalten, das zu vergessen, was ganz offenbar der Fall ist. Na, aber wenn schon Opium für das Volk, dann bitte „echtes“. Oder kehren wir vielleicht besser zurück zur Religion. Papst sind wir ja schon. Und da der zu allem Überfluss auch am Inn geboren ist, unweit der Grenze, schenke ich ihn zur Hälfte – symbolisch gewissermaßen – meinen geliebten österreichischen Brüdern und Schwestern im Geiste.
Walther Schütz, 2006-08-05, Nr. 2793 Lieber Clemens Scharf, danke für deinen Beitrag! Echt stark dein Sezieren des Arbeitswahns. Das Blöde ist halt, dass die kapitalistische Gesellschaft auf abstrakter Arbeit aufgebaut ist. Ich zumindest habe auf die Schnelle nichts zu sagen gewusst, als ich vor ein paar Tagen mit dem Bus von Villach nach Bad Bleiberg gefahren bin und der Busfahrer meinte: "Das Wichtigste im Leben ist, dass man Arbeit hat und gesund ist". Maria, 2006-08-05, Nr. 2794 Ich kann verstehen, warum man in der heutigen Zeit solche Aussagen, wie sie der Busfahrer getätigt hat, gezwungener Weise von sicht gibt.
CM, 2006-08-06, Nr. 2795 Welche Sorte Denken fehlt in diesen Tagen?
Maria, 2006-08-06, Nr. 2797 Ich denke nicht, dass es gearde an dem Optimismus fehlt, denn ich hatte, so lange ich arbeitslos war 8 lange Monate Optimismus und dieser hat sich nicht mal dann bestätigt, als ich die Arbeit bekam, denn die Wahrheit ist, wenn du etwas heute bekommst, dann nur zu anderem als eigennutzen.
CM, 2006-08-06, Nr. 2798 ... nicht nur "vor allem" - jugendliche maria - frauen sind am arbeitsmarkt nach wie vor deutlich benachteiligt – sind sie nicht öfters arbeitslos und verdienen im durchschnitt weniger als männer ...
diana, 2006-08-07, Nr. 2799 das mit der gesundheit kann ich verstehen. ist ja ein völlig normaler wunsch und wenn wir die situation von der sichtweise betrachten, dass arbeit mit gesundheit gleichgestellt wird und wir auch zusätzlich noch bedenken, dass wir alle teilnehmer im großen spiel-system sind, dann kann ich auch den grundwunsch des busfahrers verstehen.
CM, 2006-08-07, Nr. 2800 Quo vadis, Mensch?
wilhelm, 2006-08-11, Nr. 2809 ein lesenswerter beitrag. vielleicht ein wenig zu polemisch und überspitzt - für meinen geschmack - aber auf jeden fall, sind die drei gruppen, recht gut charakterisiert . ich selbst finde diese laptop bewaffneten hb's, die ich selber aus jahrerlanger zugs-pendler-zeit kenne - die fahrten im zug waren nebenbei bemerkt für mich immer das angenehmste am ganzen arbeitstag - eher bedauernswert. aber wahrscheinlich auch so der autor, warum sonst sollte er die mühe - plage - arbeit des schreibens auf sich nehmen. über die "uninteressante, langweilige" zweite klasse, die "apathisch bis pflichtbewusst" sich durch den tag quält, steht leider nicht viel drinnen. über diese gruppe hätte ich gerne mehr gelesen, vielleicht hätte ich mich da wieder erkannt. wenn ich jetzt schreibe und zu argumentieren versuche, dass vielleicht dieser mittelweg wieder einmal der richtige, und vielleicht überhaupt ... dann klingt das einfach zu trivial jetzt und deswegen lasse ich es sein. jedenfalls müssen die, die "noch" (klassische erwerbs/lohn)arbeit haben, arbeiten "dürfen", immer mehr arbeiten, und auch das sich irgendwie in der mitte durchschwindeln wird immer schwieriger. "entweder bist du drinnen oder draussen ..." ?
Mimenda, 2006-08-13, Nr. 2810 kann maria nur beiplichten. optimismus um des optimismus willen, was sollte das bringen. dann schon lieber pessimistisch sein und sich freuen, wenn wider erwarten einmal ein sonnenstrahl durch den bedeckten himmel dringt. |
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