2005-11-16
Der kulturelle Exodus aus Österreich 1938
das Beispiel der Naturwissenschaften
Unmittelbar nach der Auslöschung der Selbständigkeit Österreich im März 1938 setzten die Verfolgungsmassnahmen der Nationalsozialisten ein, die das kulturelle und wissenschaftliche Leben des Landes tiefgreifend veränderten. Viel zu wenig bekannt sind die Opfer der rassistisch orientierten Politik der Nazis im Bereich der Naturwissenschaften.
Drei Nobelpreisträger, die 1938 in Österreich wirkten, Viktor F. Hess (Physik), Otto Löwi (Medizin) und Erwin Schrödinger (Physik) verloren ihre Positionen und waren zur Emigration gezwungen. Doch der Verlust an wissenschaftlicher Intelligenz war viel breiter und tiefgreifender: es wurden ganze Forschungsrichtungen und wissenschaftliche Institutionen zerstört. Im öffentlichen Bewußtsein finden wir für diese Fakten jedoch kaum Spuren.
Anhand von biographischen Beispielen und der Darstellung der tiefgreifenden Veränderungen des wissenschaftlichen Lebens an einzelnen naturwissenschaftlichen Instituten soll ein Bild von diesem kulturellen Exodus aus Österreich gezeichnet werden, dessen Auswirkungen bis heute spürbar geblieben sind.