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2005-02-04 Martin Moser - Wucherungen Noch stehe ich hier, sicher und darf Sie im Namen von kärnöl zur Lesung von Martin Moser auf das Herzlichste begrüßen. Aber demnächst, während der Apokalypse der Zukunft, wird die nächste Wortwatsche meinen offenen Kienladen mit voller Wucht treffen, Ohrensausen verursachen und Gedankensterne vor meinen Augen tanzen lassen. Ich werde taumeln, mir wird schwindeln ob der Geschwindigkeit mit der Wortwucherungen, wie Nägel in mein Gehirn prasseln.
Nägel mit Köpfe schreiben Die Literatur von Martin Moser zeigt Wirkung, ist aggressiv im ursprünglichsten Sinn: Sie ist angriffslustig, greift bildlich und akustisch an: bis
Sätze sitzen
lecken
zungenknirschend
verbrunzte Exile
wund Martin Moser analysiert Sprache, er horcht Worte aus, in der Hoffnung, dass Eigenschwingungen der Sprache die Amplitude der Information verstärken werden, mitteilen was in der Sprache steckt (nach Oswald Wiener, 1969, Seite XI,) und wendet sie an. Seine Wortwucherungen, seine Kunst ist Propaganda für die Wirklichkeit (Oswald Wiener, 1969, Seite XLI) und wird daher, wenn nicht verboten, doch allzu gerne als spätpubertäres oppositionelles Identitätsfindungsverhalten abgetan. Doch je höher die Abstraktionsstufe eines Wortes, desto tiefer dringt sie in das Wesen der Wirklichkeit (nach Oswald Wiener, 1969, Seite XLI).
Das Wesen der Wirklichkeit impliziert sinnliche Wirkung: Über weitere unerwünschte Nebeneffekte informieren Sie ihr Arzt und Apotheker sowie in der anschließenden Diskussion Martin Moser.
Literatur:
Martin Moser, 2005-02-09, Nr. 1787 schön, dass ich nicht der Einzige auf kö bin, der die "Verbesserung" kennt. ich habe doch seinerzeit bei Herrn Otto Rauter über die Wiener Gruppe und im speziellen über Oswald Wiener maturiert.
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