2004-12-30
kärnöl Jahresrückblick
Es war ein gutes Jahr für kärnöl. Auf www.kaernoel.at haben wir über 400 Beiträge publiziert. kärnöl hat 30 dokumentierte Veranstaltungen alleine oder in Kooperation mit anderen Veranstaltern durchgeführt. Dabei sind die 8 Termine der marxistischen Sommerakademie gar nicht mitgezählt, die wir heuer bereits zum 2. Mal unter großer Beteiligung durchgeführt haben.
Es war aber auch ein Jahr der Trauer. Im Oktober hat der Tod mit Peter Laminger einen Mitstreiter der ersten Stunde viel zu früh aus unserer Mitte gerissen. Wir werden Peter Laminger am nächsten Mittwoch, dem 5. Jänner 2005 ein letztes Salut nachrufen. Die Ausstellung "Lenzbilder", die wir eröffnen, zeigt Arbeiten aus der letzten Phase seines Schaffens.
Mit großem Bedauern mussten wir im vergangenen Jahr auch die Einstellung der Kulturzeitschrift lavantgarde zur Kenntnis nehmen, der wir die Publikation einiger für kärnöl überaus wichtiger Beiträge verdanken. Wir können nur hoffen, dass es Bernhard Teferle und seinen Freunden in absehbarer Zeit gelingen möge, dieses Projekt wieder auf Schiene zu bringen.
Es war aber auch ein Jahr der Triumphe. Im Rahmen des Projektes "Der schönste Pizzakarton der Welt", das kärnöl in Kooperation mit dem Villacher Pizza-Express durchführt, haben wir neben 6 neuen Kartonsujets auch das Teilprojekt "Lesen auf Rädern" realisiert, in dem zur Zeit Ingo Timmerers Roman .MAZONA. auf den jeweiligen Kartonrückseiten publiziert wird. Das Projekt, mit dem kärnöl auf mittlerweile über 100.000 Pizzakartons in unserer Stadt präsent war und ist, wurde darüber hinaus im November mit einem MAECENAS-Anerkennungspreis gewürdigt.
Mit dem Video "Praktisch Nix", das Andreas Dworak in Zusammenarbeit mit kärnöl realisiert hat, haben wir es auf die front pages von www.oesterreich-2005.at und www.wuk.at gebracht. Dies ist umso bemerkenswerter, als es sich bei "Praktisch Nix" um eine geradezu konzeptionelle Arbeit handelt, die praktisch nix gekostet hat. Die dadurch hergestellten Bezugslinien zum "Gedenkjahr 2005" haben uns bereits zu einer diesbezüglichen Veranstaltungsreihe im nächsten Jahr veranlasst.
Mit Sabine Dittls "Gespräch mit Gregor" sowie mit "Zitatnost", einer Produktion von Boris Randzio und Felix Strasser konnten wir im vergangenen Jahr mit großem Erfolg das erste Mal zwei dezidierte Theaterproduktionen vorstellen. Im gleichen Maße erwähnenswert auch das geradezu enthusiastisch aufgenomme kärnöl-Kammerkonzert von Willi Bauer, Sandra Sovdat, Hanae Ishitsubo und Alexandra Petscharnig, das wohl nicht ohne Fortsetzung bleiben kann und wird.
Wir haben in diesem Jahr viele neue Freunde gewonnen und im Cafe Platzl begrüßen dürfen: Ludwig Roman Fleischer hat gelesen. Andreas Dworak hat ausgestellt. Verena Groh hat über ihren Besuch in Yad Vashem berichtet. Klaus Ottomeyer hat sein neu aufgelegtes Buch referiert. Leo Gabriel hat im Zuge der EU-Wahl für die Europäische Linke geworben. Bettina Silly hat ausgestellt. Wilhelm Baum hat sein Buch über den Nötscher Kreis vorgestellt. Bernadette Huber hat ausgestellt. Wilfried Leisch hat über den Versuch, die Krankenkassen zu zerschlagen, referiert. Luise Buisman hat ausgestellt. Boris Lechthaler und Walter Posch haben sich über ein Europa der Konzerne und Generäle auseinandergesetzt. Maria Grimm hat ausgestellt und Erika Stengl hat gelesen. Aber auch viele alte Freunde haben zum Gelingen des heurigen Veranstaltungsjahres beigetragen. Hans Haider hat über den Februar 1934 referiert. Sabine Penker hat ausgestellt. Hubert Sielecki hat den böhmischen Bock malträtiert. Martin Moser hat Cornelius Onitsch abgewatscht. Ingo Timmerer hat gelesen und Marina hat Musik gemacht. Petra Ida Moser und Maria Modly haben gesungen.
Wir wollen aber nicht verschweigen, dass es im vergangenen Jahr auch einigen Ärger im Zusammenhang mit dem Granatapfel-Projekt gab. Die Entscheidung, uns nicht an einem der zahllosen Events zu beteiligen, hat sich aber als geradezu richtungsweisend erwiesen. Die freie Assoziation kärnöl hat sich dabei ihren Status bewahrt.
Der Dezember hat uns abschließend eine überaus interessante Diskussion in unserem Leserforum beschert. Die Aufregung um die Erweiterung einer Sandgrube in Seeboden, die von Thomas Fian so massiv beeinsprucht wurde (und wird), hat gezeigt, wie groß das Bedürfnis der Menschen ist, sich ungekürzt zu gesellschaftsrelevanten Themen zu äußern sowie am politischen Entscheidungsprozess aktiv teilzunehmen und wie wichtig daher ein unabhängiges Medium innerhalb der Kärntner Medienlandschaft wäre. Wir jedenfalls sehen uns veranlasst, gerade letzteren Aspekt verstärkt in unsere konzeptionelle Arbeit aufzunehmen.
Wir wünschen allen Genannten, aber insbesondere auch allen, die mit ihren Besuchen auf www.kaernoel.at zur Verbreitung unserer Anliegen beitragen, ein
GUTES NEUES JAHR 2005