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Hans Haider

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2012-11-11

ASYL IN ÖSTERREICH.
BERICHT ÜBER DAS SCHICKSAL EINER ASYLANTENFAMILIE

Verfolgte und bedrohte Menschen können oft ihren Peinigern nicht entkommen. Sie werden eingesperrt, gefoltert, ermordet oder ihrer Existenz beraubt. Aber die Flucht vor der Gefahr garantiert noch lange nicht ihre Rettung. In dem Land, in welchem sie schließlich landen, wollen die Menschen und die Behörden meist nur wissen, wann sie endlich wieder verschwinden. Das Boot ist voll heißt es dann. So bedeutet Exil noch immer in erster Linie Abschiebung, Ablehnung und Erniedrigung.

Der tschetschenische Flüchtling Daniel Mamaev, der seit dem Jahre 2005 in Österreich lebt, soll demnächst in das Land seiner Verfolger abgeschoben werden. Er ist seit zwei Jahren verheiratet und Vater eines Kindes. Sein zweites Kind wird demnächst zur Welt kommen. Seine Frau Makka Magamadova hat einen offenen Brief an uns geschrieben. Es ist die Stimme einer verzweifelten Frau, die zu uns spricht. Dieser Brief erzeugt Bestürzung und Trauer, aber auch Wut über den Umgang mit Asylanten in Österreich.
Hans Haider, Oktober 2012

Für alle Menschen mit Herz.

Wer ich bin und warum ich das schreibe, das werden Sie erfahren wenn sie die Nachricht fertig lesen und ich hoffe Sie tun es und zeigen Verständnis!

Ich bin Magamadova Makka und bin seit zwei Jahren verheiratet habe einen 10 Monate alten Sohn und erwarte ein zweites Kind. Mein Mann heißt Danial Mamaev und er wird demnächst abgeschoben zurück nach Russland. Mein Mann lebt seit 2005 in Österreich und soll jetzt abgeschoben werden? Wie kann man eine schwangere Ehefrau einfach so von ihrem Ehemann trennen?

Erinnern Sie sich als sich ein Tschetschene erhängt hat, weil er Angst hatte abgeschoben zu werden und ein anderer vor lauter Stress und Angst gestorben ist und ein dritter von Kadyrows Leuten mitten auf der Straße Wiens erschossen wurde?
Ich will nicht, dass es meinem Mann auch so ergeht. Ich habe sehr große Angst um ihn. Wenn er zurück nach Russland muss wird er dort mit größter Wahrscheinlichkeit umgebracht.

Ich weiß schon, dass alle denken das es keinen Krieg mehr gibt und das Tschetschenien wieder ein friedliches Land ist und so weiter, aber wenn das so ist, dann kennen sie Kadyrow und seine Leute nicht. Warum werden dort so viele umgebracht oder entführt, wenn das so ein friedliches Land sein soll? Neulich gab es in der ,,Presse" einen Artikel über Tschetschenien von Juta Sommerbauer die kürzlich dort gewesen ist und gesagt hat, dass das nach Tschetschenien zurück geschickt werden das gleiche ist wie in ein Gefängnis gesperrt zu werden.

Ich verstehe nicht wie man so unmenschlich sein kann und kein Verständnis dafür zeigt.

Dank der Abschiebung müssen meine Kinder ohne Vater aufwachsen und eines meiner Kinder wird ihn nie kennen lernen, wieso müssen meine Kinder darunter leiden und einfach so bestraft werden? Wie würde es Ihnen gefallen wenn man Ihnen einfach so den Ehegatten weg nimmt und Ihre Kinder ohne Vater oder Mutter aufwachsen müssen?

Ich weiß wirklich nicht wie ich Aufmerksamkeit erlangen soll und an wen ich mich noch wenden soll.
Bitte helfen Sie uns!
Magamadova Makka

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erika, 2012-11-12, Nr. 5749

wie kann geholfen werden?
erika

Hans Haider, 2012-11-12, Nr. 5750

Von Kärnten aus kann man kaum helfen. Die Tragödie spielt sich zurzeit in Vorarlberg ab. Die umstrittene Abschiebung hätte vergangene Woche stattfinden sollen, ist aber abgebrochen worden. Laut Angaben der zuständigen Bezirkshauptmannschaft Bregenz hat sich der Mann in Wien geweigert, ins Flugzeug zu steigen. Daraufhin wurde er in ein Polizei-Anhalte-Zentrum in Wien gebracht, wo er weiter in Schubhaft sitzt.
Wie es nun mit dem 34-Jährigen Tschetschenen, der einen zehn Monate alten Sohn hat und dessen Frau schwanger ist, weitergeht, ist unklar.
Die geplante Abschiebung hat in Vorarlberg für große Aufregung und Protestaktionen gesorgt. Einige Dutzend in Vorarlberg lebende Tschetschenen protestierten vergangene Woche in Feldkirch gegen die geplante Abschiebung. Er würde von seiner schwangeren Frau und seinem zehn Monate alten Sohn getrennt, die bleiben dürften, zudem „erwarte den Mann in Russland der sichere Tod“, so die Demonstranten.
Eine weitere Demonstration mit rund 80 Teilnehmern fand am Mittwoch in Bregenz statt.

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