2003-04-26
Marmorkuchen
Er sei ungenießbar, sagt mein Mann. Der Marmorkuchen mit seiner aufgeblasenen Rinde wäre
nur am äußersten Rand und das mit Einschränkung zu verdauen.
Kann sein, dass ich etwas zuviel Backpulver beigemengt habe. Der Topfen, den ich dieses
mal zutat, diene nur als Stütze, wie eine griechische Säule, meint Alois.
Obwohl Alois seit einer Woche einen Kleinwagen in seinem Mund hat, perfekt angepasst von
einem Spezialisten, gelang es ihm nicht diese griechische Säule zu knacken. Somit war das
Frühstück der letzten Woche auf die äußere Rinde des Marmorkuchens reduziert.
Heute Morgen äußerte Alois aufs Neue, wiederholt, nur einen Wunsch: "Back mir bitte einen
richtigen Marmorkuchen, so einen wie beim Hofer: nur braun gelb und trocken soll er sein.!"
Ich mag den Hoferkuchen nicht! Ich werde heute einen richtigen Marmorkuchen backen.
Das ist mein Ostervorsatz!"
(Neulich las ich in einer Zeitung, dass Vorsätze nur von ganz wenigen Menschen
durchgehalten werden. Es bräuchte mindestens 5-6 Anläufe, um eine Veränderung
durchzuführen.)