Jetzt noch zu meiner Person: Mein Lebenslauf, oder besser mein Lebensweg ist wohl eher
ein Lebens-Umweg. Ich habe es nicht lang ausgehalten als Student und bin unterrichten
gegangen. Ich hab es nicht lang ausgehalten als Lehrer und bin in die Erwachsenenbildung
gegangen (7 Jahre), bin dann aber doch wieder in die Schule gegangen (7 Jahre). Noch
zwei kurze Umwege, die Malschule und die Sozialarbeit haben mich letztendlich in die
Selbstständigkeit, den Handel mit schönen Dingen, geführt. Die Umwege haben sich aber,
ohne dass es mir anfangs voll bewusst war, immer mehr zu mir selbst geführt – auf dem
Wege der Kunst. Zuerst als Zeichner, Galerist, dann als Zeichenlehrer, Raumkünstler. Ich
bin seit ein paar Jahren bei meinem Kindheits-/Jugendtraum angekommen: Ich wollte so
etwas wie ein Architekt werden. Ich hoffe, dass ich den Kunsttraum bis zum Ende
austräume, bis zur Vollendung – des Lebens.
Hier in der Kunst halte ich es lange aus – das Leben als Aktionskünstler, der zugleich ein
Passionskünstler ist.
OBERHAMMER
Raum-Objekt-Kunst
Vielleicht noch ein paar Momente des Künstler-Daseins: Mein Name ist Klaus Oberhammer,
als Künstler heiße ich OBERHAMMER, OBERHAMMER ohne Vorname, OBERHAMMER in
Groß-Block-Buchstaben geschrieben – geboren im siebten Monat des Jahres, im Juli,
geboren 1942 als siebtes, geliebtes/nicht geliebtes Kind, groß geworden durch eine
großartige Groß-Mutter und eine große Mutterliebe, geboren farbenblind (rot/grün) – latent
linkshändig, herangewachsen in Tirol zum Kulturburschen.
Erste Todesangst IN WEISS mit 3 Jahren – Sturz vom 1. Stock. Autodidakt seit der Geburt,
Träumer – einziger Schüler von Bischoffshausen.
Mein Thema ist die Verlassenheit: Verlasse Heimat, Familie, Frau, Kind, verlasse Partei,
Beruf, Religion, verlasse den Stand. Ich verlasse mich – auf mich – und dich. Ich bleibe
eigen und werde nicht artig. Ich bleibe eigenartig. |