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Wilhelm Baum

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2004-09-13

Auf Buddhas Spuren in Asien - Teil I

7. August bis 13. August 2004

Nach langen Vorbereitungen und Reisen zu Buddhas Lebensstätten in Bihar (Sar-nath, Rajgir, Patna und Bodhgaya) sowie nach Sri Lanka (2002) und Burma (2003) reisten wir also dieses Jahr nach Ladakh, um hier den tibetanischen Buddhismus (Tantrismus) kennen zu lernen. Wir flogen am Sa., den 6.8. von Wien nach Delhi und am nächsten Tag (7.8.) weiter nach Srinagar, der Sommerhauptstadt der zwischen Indien und Pakistan umkämpften Provinz Kaschmir, in der bis 1947 ein Sikh-Maharadscha regierte. Es wurde rasch deutlich, dass hier muslimisches Gebiet war; zerstörte Häuser zeugten von den Kämpfen 1999 zwischen Aufständischem Militär und der Bombardierung der Altstadt am Dalsee, der durch seine Hausboote berühmt ist, Hier mieteten wir für 3 Tage ein Hausboot („Royal Star“), von dem aus wir Ausflü-ge unternahmen. In der Stadt besichtigten wir am So., den 8.8. die Shah Hamadan-Moschee, in der Jesus angeblich weiterlebte; ein Mädchen weigerte sich hier, mit der Mutter in die Moschee zu gehen und wurde deswegen beinahe geohrfeigt. Offen-sichtlich gerät auch hier im Islam die Tradition ins Wanken. Nach der Begegnung mit einem Hochzeitszug besuchten wir die Jami Majid mit ihrem schönen Innenhof und den bis zu 12 m hohen Holzsäulen. Abends gab es Lamm auf unserem Hausboot.

Mo., den 9.8.
besuchten wir nach einer Fahrt über den Dal-See, auf der wir vier Tangkas kauften, die beiden Mogulgärten, vor allem den um 1600 von Asaf Khan errichteten Park Nis-hat Bagh und den 1619 errichteten Park Shalimar; beide erinnerten uns an den Ge-nerallife von Granada. Die Menschen nutzten den Park zu Ausflügen und ließen sich auch in Mogulkleidung fotografieren. Hier bot der Islam ein ganz normales und fried-liches Bild. Die Herrschaft der Hindus ist jedoch durch das überall vertretene Militär sichtbar, zu dem nur wenige Muslime eingezogen werden. Befriedet ist das Land keineswegs. Schon im Flugzeug sagte mir ein Muslim: „Wir wollen nur in Frieden le-ben und Geschäfte machen“. Nirgends hörte ich, dass man den Anschluss an Pakis-tan wünsche. Die Provinz Jammu und Kaschmir, zu der auch Ladakh gehört, ist ja durchaus muslimisch dominiert.

Am Die, den 10.8.
fuhren wir in der Frühe mit einer Schikara (Boot) durch die Kanäle zu einem Ge-schäft, in dem es Gegenstände aus Pappmaché gab. Interessant war der Besuch bei zwei Schwestern, die Honig produzierten und uns Opium-Honig verkauften. Der Na-gin-See ist ein nicht so überlaufener Teil des Dal-Sees. Im Lhasa-Restaurant aßen wir im Garten Fried Rice; in einem Geschäft in der Nachbarschaft erwarben wir eine Tanka mit einer Skelett-Darstellung. Ein eigenartiges Erlebnis war der Besuch des hinduistischen Shangkaracharya-Tempels auf einem Hügel oberhalb der Stadt, der vom Militär schwer bewacht wird; immer wieder muss man durch Kontrollpunkte ge-hen und sogar den Pass vorweisen. Ich wunderte mich, dass er überhaupt noch steht, da die Muslime nach ihrer Eroberung Kaschmirs im 13. Jh. die hinduistischen und buddhistischen Tempel zerstörten. Dass der Philosoph Schankara um 750 hier gewesen sein soll, habe ich noch nie gehört – aber auf der Gedenktafel des von den Hindus verehrten Heiligtums steht es.

Am Mi., den 11.8.
begann sehr früh mit dem Bus die Fahrt von Srinagar über den Zoji-Pass (3500 m) nach Kargil und Leh (434 km). In Sonamarg mussten wir 1 ½ Stunden Pause einle-gen, weil der Pass selbst immer nur in eine Richtung befahrbar ist. Kurz vor Kargil verläuft die pakistanische Grenze unmittelbar neben der Straße. Außer dem allge-genwärtigen indischen Militär merkte man jedoch nichts. Man hat den Eindruck, dass die großen Ashok-Wagen hin- und herfahren, um Eindruck zu erwecken. Dras ist der kälteste Ort Indiens; hier beginnt bereits Ladakh.Kargil, das schon ein Distrikt von Ladakh mit mehrheitlich muslimischer Bevölkerung ist, macht einen ziemlich herun-tergekommenen Eindruck. Es ist ein Ort, in dem man nur gezwungenermaßen über-nachtet die Betten waren auch entsprechend schmutzig. Licht gibt es wie überall in Ladakh nur zeitweise. Bis zur Höhe des Himalaya-Kammes ist alles bis über 3500 m dicht bewaldet; auf der Nordseite beginnen die wüstenartigen Täler, in denen es nur kleine Oasen gibt, in denen die Dörfer leben.

Am Do., den 12.8.
ging es von Kargil über den 3700 m hohen Namika Lah-Pass und über den 4091 m hohen Futi-la-Pass geht es nach Lamayuru, wo wir hoch über dem Ort das Rotmüt-zenkloster sahen, das vor der buddhistischen Ära eine Hochburg der Bön-Religion war. Das Kloster erinnerte im Baustil an den Potala; die meisten Klöster Ladakhs lie-gen auf Bergen, die sie beherrschen. Wir erreichten das Indus-Tal und kamen schließlich am Nachmittag in Leh an, wo wir die Koffer mühselig den Berg hinauf-schleppten und dann in Pauls Guesthouse ein Zimmer fanden. Die Besitzerfamilie gehört zu den Herrenhutern, die seit 1885 in Ladakh sind, hier Kartoffeln, Spinat, Kohl und Rettiche eingeführt und das erste Krankenhaus errichtet haben. Ihr Mitglied August Franke war der Verfasser der „History of Western Ladakh“. Wir waren nun froh, für die nächsten Tage ein zentral gelegenes Quartier gefunden zu haben. Am Rundgang abends entdeckten wir die Sanskrit-Handschrift, die wir später erwarben.

Rundmail 13.8.:
Wir sind nun nach 3 Tagen in Kaschmir - wo wir im Dal-See bei Srinagar auf
einem Hausboot wohnten - ueber 3 Paesse von 3500, 3700 und 4090 m endlich
in Ladakh gelandet. Die Hoehenkrankheit macht mir noch zu schaffen. Bis zu
den Paessen war Laubwald bis 3900 m Hoehe (Monsum), noerdlich der
Himalayakette alles Wueste aus Geroell. Es faellt hier weniger Regen als in
der Sahara. Ladakh ist ganz von Tibet gepraegt, vom Lamaismus. Uns hat es
alles sehr gefallen, wir haben auch schon Tangkas gekauft und alte
Handschriften angeschaut. Wir sind jetzt in der Hauptstadt Leh und haben
schon einige Gompas (Kloester) besichtigt. So waren wir heute in einem 1100
Jahre alten Gompa mit Reliefs vom Buddha Matreya. Wir sind sehr begeistert
vom Leben hier, auch wenn man wegen der Hoehe etwas langsamer treten muss.
Strom ist hier nur unregelmaessig vorhanden. Museen gibt es keine - der
Koenigspalast steht leer. In den naechsten Tagen beginnen wir mit den
Fahrten zu den grossen Kloestern“.

Fr., den 13.8.:
Der Rundgang in Leh führte uns am Fr., den 13.8. zunächst in das Dorf Changspa am Rand Lehs. Wegen der Höhe von 3500 m wollte ich noch nicht gleich die Shanti-Stupa besteigen, die von japanischen Zen-Buddhisten erneuert wurde. Eher per Zu-fall kamen wir zu dem Kloster Go Mang aus dem 9. Jh., dessen Mani-Mauern von Gedenksteinen in ladakhischer Schrift bedeckt waren. Eindrucksvoll waren Darstel-lungen des Buddha Maitreya (der Zukunft) und des Avalokithesvara (des Barmherzi-gen) aus der Frühzeit von Leh. Nachmittags gingen wir auf die Burg von Leh. Zu-nächst besichtigten wir den Chamba-Lhakang-Tempel mit einer Maitreya-Statue. Hier konnten wir auch den mit zwei Medaillons geschmückten Buchdeckel einer Hand-schrift fotografieren. Ulli wechselte hier den ersten Chip ihrer neuen Digitalkamera; 321 Bilder waren fertig. Unterhalb des Eingangs zum verlassenen Königspalast be-sichtigten wir das Kloster „Lhakang Soma“ („Neues Kloster“) mit Fresken; ein Mönch las uns aus einer Handschrift vor. Am Eindrucksvollsten war jedoch der Palasttempel – der einzige Ort im Königspalast, der noch „in betrieb“ ist. Hier sahen wir erstmals mit Bewusstsein die furchterregenden Schutzgottheiten. Beim Spaziergang durch den Palast fanden wir Reste alter Fresken; der Palast selbst wirkt recht verfallen. Beim Rückweg nach Hause erwarben wir eine eiserne Schatulle für Räucherstäb-chen in einem Geschäft für David. Unsere Zimmerwirtin erzählte uns bei der Nach-frage nach den Nestorianer-Reliefs in Tangtse, dass sie diese bereits gesehen habe. Wir beschlossen daher, sie aufzusuchen.

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